Branchen-Roadmap Dekarbonisierung
Die Branche der Hersteller von Betonvorfabrikaten entwickelt eine Lösung zur vollständigen Erfassung und Auswertung ihrer CO₂-Emissionen gemäss den Richtlinien des Greenhouse Gas Protocols. Anhand der Datenerhebung in mehreren Pilotwerken schlägt der Verband SwissBeton zudem Massnahmen vor, damit das langfristige Ziel «Netto-Null» in greifbare Nähe rückt.
Der Fahrplan zur Dekarbonisierung ist ein massgeschneiderter Plan, der auf Grundlage einer CO2-Bilanz ausgearbeitet wird und es den Unternehmen in der Branche ermöglicht, die Dekarbonisierung vorausschauend zu planen. Der erste Schritt besteht darin, eine CO2-Bilanz zu erstellen, die alle direkten und indirekten Emissionen abdeckt. Dazu werden in mehreren Pilotfirmen die Emissionen erfasst, die durch ihre Tätigkeiten sowie in den vor- und nachgelagerten Bereichen ihrer Wertschöpfungskette verursacht werden (siehe unten). Nach einer Analyse der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit schlägt SwissBeton ein Massnahmenpaket für die Branche der Betonvorfabrikanten vor, dass der Verband bis Ende 2024 zur Verfügung stellt.
Schneller vorankommen dank Branchenlösung
Die Branchen-Roadmap Dekarbonisierung von SwissBeton zeigt den Unternehmen aus der Branche der Betonvorproduktion typische CO2-Quellen in ihrem Betrieb auf. Zudem schlägt sie vor, wie diese Emissionen reduziert werden können. Die Betonvorfabrikanten profitieren so von einer Branchenlösung und können auf vorhandene Strukturen und Erkenntnisse aufbauen, um zielgerichtete Massnahmen zur Reduktion einzuleiten.
Ermittlung der CO2-Emissionen
In der Pilotphase mit mehreren Werken werden die CO2-Emissionen in drei Bereichen ermittelt (Scope 1-3 gemäss den Richtlinien des Greenhouse Gas Protocols).
- Bei Scope 1 handelt es sich um Emissionen aus Quellen, die direkt vom Unternehmen verantwortet oder kontrolliert werden.
- In Scope 2 sind indirekte Emissionen zusammengefasst, zum Beispiel diejenigen aus eingekaufter Energie wie Strom oder Fernwärme.
- In Scope 3 kommen alle indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette hinzu, so auch die Förderung und der Transport der Rohstoffe sowie die Herstellung von eingekauften Materialien und Produkten.